„Hilfe und Stütze für die Kirche“

Communio in Christo feierte Gründungsgedenktag in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist – Zahlreiche Glückwünsche für den neuen Generalsuperior Jaison Thazhathil und seinen Stellvertreter Manfred Lang – Gedenken an das Lebenswerk von Mutter Marie Therese und den verstorbenen Generalsuperior Karl-Heinz Haus

Mechernich – Für einen Christen ist es eine Feststellung, die traurig macht, die weh tut, sehr sogar. „Wenn wir heute in der Öffentlichkeit nach der Kirche fragen, sind die ersten Worte, die den Menschen in den Sinn kommen, Kirchenaustritt, Kirchenschließung, Skandal und Missbrauch“, sagt Jaison Thazhathil. Das war einmal anders. Es gab Zeiten, da haben die Menschen mit Kirche Gutes verbunden. „Sakramente, Segnungen, Prozessionen, Kapellen und Wallfahrten“, so der neue Generalsuperior der Communio in Christo, der in seiner Predigt zur Feier des Gründungsgedenktags aber keinesfalls in Mutlosigkeit verfiel.

Im Gegenteil: Im Geiste von Mutter Marie Therese hatte er Mut machende Worte für die Gläubigen in der gut gefüllten Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist. „Liebe Schwestern und Brüder, trotz der geänderten Wahrnehmung bleibt die Kirche heilig, weil sie von Gott ist“, so Jaison Thazhathil weiter: „Aber Gott muss seine Kirche durch Menschen führen, die fehlbar und ohnmächtig sind, die unsere Unterstützung brauchen. Das ist es, was Mutter Marie Therese sagt: Die Communio in Christo ist eine Hilfe und Stütze für die Kirche, besonders in dieser Zeit. Ein Angebot aus Mechernich an die deutsche Kirche und die Kirche weltweit.“

Modellhaftes Bild der Kirche im Kleinen

Auch sein Stellvertreter, Diakon Manfred Lang, hatte in seiner Begrüßung klar festgestellt, dass sich die von Mutter Marie Therese gegründete Communio in Christo als Bestätigung des geistgewirkten Zweiten Vatikanischen Konzils, als modellhaftes Bild der Kirche im Kleinen verstehe. „Außerdem sei sie das Instrument in der Hand des Papstes, um Kirche und Welt aus der gegenwärtigen Krise zu führen, so die Mystikerin Mutter Marie Therese, die bereits vor 40 Jahren in ihren Gottesbegegnungen Krise und Niedergang von Kirche und Glauben voraussah“, so Manfred Lang weiter, der zuvor an den am 17. Januar verstorbenen Generalsuperior Karl-Heinz Haus erinnert hatte.

Vor ziemlich genau einem Jahr und einem Monat hatte der im November 2021 im Rahmen einer Spezialaudienz im Vatikan die Gründung der Communio in Christo persönlich in die Hände von Papst Franziskus übergeben.“ Er tat das, indem er dem Heiligen Vater die Ordensregel des Ordo Communionis in Christo, ein Begleitschreiben und das goldene Umhängekreuz übergab, das Mutter Marie Therese am 8. Dezember 1984 bei der Gründung in Mechernich getragen hatte.

Ein historischer Augenblick“, so der ständige Diakon. Generalsuperior Karl-Heinz Haus sei damit einem persönlichen Auftrag der charismatischen Gründerin nachgekommen, die 1994 verstorben war und in Mechernich beigesetzt wurde. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick berichtete in seinem Grußwort: „Generalsuperior Haus hat mir ein paar Tage später persönlich von seinen starken Eindrücken bei der Begegnung mit dem Heiligen Vater berichtet. Ich hatte den Eindruck, dass er sehr, sehr glücklich war. Als sei ihm eine Zentnerlast genommen – und nun alles auf den richtigen Weg gebracht. Nur wenig später starb dieser große Priester und Freund am 17. Januar und hinterließ eine Lücke, die nicht zu schließen sein würde.“

Ein Zeichen von Kontinuität

„Aber es musste weitergehen“, so der erste Bürger der Stadt Mechernich: „Zehn Monate später nun hat sich ein Generationswechsel an der Spitze des Ordo Communionis in Christo vollzogen.“ Jetzt sei es an Jaison Thazhathil, die Communio in Christo gemeinsam mit seinen vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern in die Zukunft zu führen.

Er ist, ebenso wie sein Stellvertreter Manfred Lang, von den weltweiten Mitgliedern des Ordo demokratisch in sein Amt gewählt worden. Nachdem er bereits 14 Jahre an der Seite von Karl-Heinz Haus gedient und gewirkt hat, ist seine Wahl somit auch ein Zeichen von Kontinuität. Für Diakon Manfred Lang tut er dies „auf dem festen Fundament des wichtigsten Gebotes, der Gottes- und Nächstenliebe.“

Aus eben dieser Nächstenliebe ist auch das Sozialwerk der Communio in Christo entstanden – mit einer Schwerstlangzeitpflege-Einrichtung, einem Hospiz und einem Seniorenheim. „Ich möchte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausdrücklich dafür danken, dass sie das ganze Jahr über solch ein liebevolles Engagement an den Tag legen“, hatte Pater Rudolf Ammann, Spiritual der Communio in Christo, in seinen Eröffnungsworten betont. Zudem dankte er dem Hausherrn, Pfarrer Erik Pühringer, für seine Gastfreundschaft und dafür, dass er als Konzelebrant an der Eucharistiefeier teilnahm.

Es war ohnehin ein imposantes Bild im Altarraum, weil zahlreiche Geistliche gekommen waren, um mit der Communio in Christo zu feiern. So war zum Beispiel Pater Innocent Izunwanne CSSp, Provinzial der Spiritaner in Knechtsteden, angereist. Auch Paul Cyrys SDS, Superior von Steinfeld war zugegen. Er hatte den früheren Steinfelder Superior und in der Eifel sehr bekannten Pater Hermann Preußner SDS an seiner Seite. Darüber hinaus waren zahlreiche Nationen unter den Priestern vertreten – auch ein Ausdruck des weltweiten Wirkens der Communio in Christo.

Fürbitten in sechs Sprachen

Das sollte sich auch in den Fürbitten widerspiegeln. Sie wurden von Schwester Anima, Marie-Thérèse Dijkstra, Schwester Lidwina, Christiane Esmeier, Schwester Christy und von Hilde Bouschery in Englisch, Niederländisch, Polnisch, Deutsch, Malayalam und Französisch gehalten.

Für einen besonders festlichen Rahmen sorgten die Sängerinnen und Sänger des Gesangvereins „Eifelklang“. Unter der Leitung von Dominik Bützler brachten die rund 50 Musiker auf der Orgelempore die Missa Brevis von Charles Gounod und Ubi Caritas von Maurice Duruflé zu Gehör. Zudem unterstützten sie den Gesang der Gemeinde durch ihre Stimmgewalt.

Bevor diese beim Schlusslied „Eine große Stadt ersteht“ erneut zu hören war, hatte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick die Gelegenheit genutzt, in seinem Grußwort dem neuen Generalsuperior zu gratulieren und ihm die gewohnte Unterstützung der Stadt Mechernich zuzusagen. „Wir sind froh, sie in unserer Stadt zu haben“, stellte Dr. Hans-Peter Schick fest.

In eben diesem Mechernich hat Mutter Marie Therese die Communio in Christo gegründet. „In der jeder willkommen ist und in der sich jeder zu Hause fühlen soll, egal, ob Laien, Schwestern oder Priester, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Ordensgemeinschaft, Diözese, Land oder Sprache“, betonte Generalsuperior Jaison Thazhathil: „Denn die Communio bietet allen die Möglichkeit, ein Zuhause zu finden, einen Ort, an dem sie gemeinsam beten, den Glauben bezeugen und zusammenarbeiten können, ohne ihre Identität zu verlieren. Diese Möglichkeit ist das Neue an der Communio. Mit der Gründung der Communio durch göttliche Eingebung hat Mutter Marie Therese am 8. Dezember 1984 diese Möglichkeit in die Welt gesetzt, genauer gesagt, hier in Mechernich, und doch für den ganzen Globus.“

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pp/ Agentur ProfiPress