„Mit Wucht von Gott berührt“

Mechernicher Communio feiert Josefsfest und den Namenstag der Gründerin

Mechernich – Mutter Marie Therese heißt eigentliche mit Vornamen Josefine Theresia und feiert am 19. März Namenstag. Ihr Namenpatron ist der heilige Josef, und dessen Hochfest ist ein Fest der ganzen Kirche und des Ordo Communionis in Christo in der Mechernicher Bruchgasse. So war es auch im Corona-Jahr 2021, an dem die Zahl der Gläubigen natürlich streng limitiert war, die über die Schwelle des Kapelleneingangs von der Stadt aus zugelassen wurden.

Drinnen predigte Pater Rudolf Ammann, Father Mathew Varughese und Father Jaison Thazhathil, der stellvertretende Generalsuperior des Ordo Communionis in Christo, und Diakon Manfred Lang konzelebrierten beziehungsweise assistierten. Das Fazit in Ammanns Predigt: „Sowohl Mutter Marie Therese, als auch der heilige Josef waren eine Wucht!“

Beide seien wichtige Überbringer göttlicher Nachrichten in der Heilsgeschichte geworden. Ammann: „Beide waren eine Wucht, weil sie sich von der Wucht Gottes berühren ließen!“ Und zwar auf höchst unterschiedliche Weise, so Ammann.

Gebetszettel unterm Kopfkissen

„Der Heilige Josef war unbedingt verlässlich, schweigsam und still. In der ganzen Heiligen Schrift kommt er nicht einmal zu Wort.“ Was der heilige Josef in der Heilsgeschichte Jesu als nächstes zu tun hatte, sei ihm da meist im Schlaf übermittelt worden, so Ammann: „Im Traum erhielt er die Weisung, Maria zur Frau zu nehmen, obwohl sie nicht von ihm schwanger war.“

Papst Franziskus habe eine liegende Josefsfigur auf dem Schreibtisch, die er aus Südamerika mitbrachte, so Pater Ammann: „Der legen die Gläubigen in Argentinien und in anderen Ländern Lateinamerikas Gebetszettel mit ihren Anliegen unters Kopfkissen – in der Hoffnung, dass sich Gott dieser Gedanken des heiligen Josef annehmen möge.

„Im Traum erhielt der heilige Josef den Befehl, mit der Familie das Land zu verlassen und an den Nil zu flüchten, und im Traum gab der Engel Gottes Josef Weisung, ins Gelobte Land zurückzukehren“, so der Prediger: „Mit Wucht hat sich Gott ins Leben des heiligen Josef und ins Leben der Josefine Linssen eingemischt.“

Gleichwohl sei Mutter Marie Therese überhaupt nicht still und schweigend wie ihr Namenspatron gewesen, so der beim Ordo Communionis in Christo lebende und wirkende Schönstatt-Pater: „Aber auch sie verließ sich unbedingt auf das, was Gott ihr in mystischen Offenbarungen mit auf den Weg gab und was sie in 26 Büchern niederlegte.“

„Mutter Marie Therese hat nicht geschwiegen und geschlafen, vielleicht hat sie geträumt“, fuhr Pater Ammann fort: „Aber jedenfalls hat sie gekämpft und gehandelt: sie hat in vielen Predigten und Betrachtungen gesprochen, Bücher geschrieben und das Sozialwerk der Communio in Christo gegründet.“

Normalerweise wird der Namenstag Mutter Marie Thereses mit einem der vier Quartalstreffen der Ordensangehörigen und Sympathisanten des Ordo Communionis in Christo Mechernich gefeiert, was im März 2021 aber wegen der Corona-Pandemie nicht ging. Dafür hatten sich so viele, wie eingelassen werden durften, für den Gottesdienst angemeldet.

„Welches Datum ist Ihnen wichtig?“

In seiner Predigt skizzierte Pater Rudolf Ammann Josef und seinen Ziehsohn unter anderem auch als „Männer vom Bau“, auch der „Zimmermann Jesus“ sei vermutlich bis zu seinem 30. Lebensjahr ein unauffälliger Handwerker in Nazareth und Umgebung gewesen – still, fleißig und zuverlässig wie sein Vater und Lehrmeister. Von Josef habe der Junge Jesus vermutlich Gottesfürchtigkeit, Demut und Zuverlässigkeit gelernt.

Papst Pius IX. habe am 8. Dezember 1870 den hl. Josef zum Patron der gesamten Kirche erklärt. Mutter Marie Therese hat am 8. Dezember 1984 den Orden Communio in Christo als Bestätigung des Zweiten Vatikanischen Konzils und Modell einer erneuerten Kirche Christi als Weg für alle gegründet. Papst Franziskus schließlich habe am 8. Dezember 2020 ein eigenes Josefsjahr ausgerufen, in dem wir uns befinden.

Pater Rudolf Ammann ermutigte die Gläubigen am Josefstag bei der Communio, „in sich nachzuspüren, welches Datum, welche Daten für mich wichtig und einschneidend sind, wann ich Gottes Handeln mit oder ohne Wucht erlebt und ob ich - schweigend oder handelnd - darauf reagiert habe.“

pp/Agentur ProfiPress