„Wertvoller und feiner Mensch“

EDV-Unternehmer und Kommunalpolitiker Jino John Edechelathu unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Bleibuir zu Grabe getragen

Mechernich-Bleibuir – Unter Anteilnahme aus seinem großen Freundeskreis, der Politik, dem Kreis seiner Geschäftspartner und seines Heimatdorfes Bergbuir im Westen der Stadt Mechernich wurde am Donnerstag der EDV-Unternehmer und Kommunalpolitiker Jino John Edechelathu auf dem Bleibuirer Friedhof zu Grabe getragen.

Die Trauerfeierlichkeiten wurden von Tilj Puthenveetil per Stream zu Verwandten in aller Welt übertragen, vor allem nach Kerala, wo Jino vor 45 Jahren geboren wurde. Den Gottesdienst und Beerdigungsritus leitete Pfarrer Jaison Thazhathil, der stellvertretende Generalsuperior der Communio in Christo in Mechernich.

Ihm zur Seite standen Father Thomson Pazhayachirapeedikayil Jose und Diakon Manfred Lang, der auch die Predigt hielt. Die Stadt Mechernich wurde von Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und dem Dezernenten Ralf Claßen vertreten. Aus dem Stadtrat waren die meisten Fraktionen vertreten, vor allem, aber nicht nur, Jino Edechelathus SPD mit dem Spitzenkandidaten Dr. Peter Schweikert-Wehner. Auch der evangelische Pfarrer Dr. Michael Stöhr war dabei.

Ins Herz geschlossen

„In Liebe und in guter Erinnerung an unseren lieben Freund Jino“, sprach  Pfarrer Thazhathil seinen Eltern Johny und Molly und seinem Bruder Jiyon mit Familie „im Namen aller Anwesenden unser herzliches Beileid und unsere tiefe Verbundenheit aus“. Es falle „sehr schwer, uns hier und heute von Jino zu verabschieden, den wir alle mehr oder weniger tief in unser Herz geschlossen hatten“.

Jeder in der 250- bis 300köpfigen Trauergemeinde könne „verstehen, wie groß Eure Trauer in diesem Moment ist, liebe Familie Edechelathu, weil keiner gedacht oder damit gerechnet hat, dass wir uns so früh von unserem Jino verabschieden müssten.“ Dann sagte der stellvertretende Obere des in Mechernich gegründeten und ansässigen Ordo Communionis in Christo: „Ein sehr wertvoller und feiner Mensch hat uns verlassen.“

Diakon Manfred Lang nannte den Verstorbenen einen „Problemlöser in jeder Hinsicht“, vor allem für andere, Tag und Nacht im Einsatz – manchmal ohne Rücksicht auf seine eigene Gesundheit. „In seinem Metier ein Genie, ohne sich jemals in den Vordergrund zu spielen, einer, der jedem jeden Gefallen tut.“

Freak und Kämpfer

„Ein Freak mit mehrschichtigen, intimen, ja fast empathischen Computerkenntnissen, der tagsüber schuftet, abends weitertüftelt und nachts Schach spielt“, so Lang. Eine Kämpfernatur, die den zähen Fight um die eigene Gesundheit aufnahm, als ihn vor fünf Jahren ein Schlaganfall ins Koma stürzte.

Aber auch ein grundanständiger Mensch, „Christus durch und durch“, einer, der weiß, was sich gehört, dass man andere nicht entmutig und liegen lässt, sondern ihnen aufhilft und sie unterstützt, so Lang, der mit der Familie das Evangelium vom barmherzigen Samariter ausgesucht hatte.

Die Quintessenz: Nicht Priester und Levit handeln in dem Gleichnis richtig an dem armen Kerl, der unter die Räuber gefallen ist, sie lassen ihn nämlich einfach liegen. Seiner an nimmt sich der Samaritan, ein anständiger Mensch mit eher fragwürdiger religiöser Haltung, dessen Orthopraxie die Orthodoxie des Schriftgelehrten zu toppen vermag: „Anständig lebt, wer so handelt wie der Samaritan im Gleichnis und Jino im so genannten richtigen Leben“, so die Predigt. Christi Aufforderung an den Pharisäer am Ende des Gleichnisses sei an jeden von uns gerichtet: „Geh und handle genauso!“

pp/Agentur ProfiPress