Die Gründung Communio in Christo


Der Sinn der Gründung

Der Weg für alle Menschen, als ein Volk Gottes unterwegs zu sein.
 

Zeichen der Hoffnung

Mutter Marie Therese war der Überzeugung, dass Gott den Konzilsvätern des Zweiten Vatikanischen Konzils seinen Heiligen Geist zur Seite gestellt hatte. In dessen Beschlüssen und Dekreten definierten sie die Kirche Christi im Hier und Heute als gelebte Gemeinschaft mit Christus.

In ihr sei Platz für alle, die das Heil von Christus erwarten: für die Mühseligen und Beladenen, für die Armen und die Reichen, für die Kranken und die Gesunden, für die Glaubenden und die Zweifelnden, für die Frauen und die Männer, für  die Christen und die (noch) nicht an Christus Glaubenden, für die Lebenden und die Toten. Die Gründerin hat geglaubt, dass alle Menschen durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi ein ungeahntes Glück und ewigen Frieden in der Herrlichkeit Gottes geschenkt bekommen.

Mutter Marie Therese sah sich vom gleichen Geist Gottes beauftragt, zur Bestätigung der Verbindlichkeit des Zweiten Vatikanischen Konzils einen „Orden“ zu gründen. Sie rief am 8. Dezember 1984 die „Communio in Christo“ ins Leben. „Ich erstrebe die Einheit der Kirche durch die Verwirklichung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils“, so die Gründerin, „durch die gelebte Einheit von Gottes- und Nächstenliebe.“

  • Der Gründungstext

    von Mutter Marie Therese zur Gründung der Communio in Christo am 8. Dezember 1984:

    „In diesem Augenblick, in dem ich Dir, o anbetungswürdiger, heiliger Gott, mein Ja gebe, will ich mich in Schuld vor Dir bekennen.

    Unwürdig, auf Deine Bitte einzugehen, zu schwach, Deine Liebe zu erwidern, unfähig für das Große, das Du von mir verlangst, bitte ich in dieser Stunde um Deine Heiligkeit, um Deine Liebe und Hingabe, damit beider Willen zu einem zusammenschmelzen und Dir die höchste Ehre gegeben wird.

    Das feierliche Zwiegespräch zwischen uns wird sich mit meiner Zustimmung in einem Akt vereinen. Das Wort wird erneut die Geburt des Herrn.
    Es wird zu meiner Verzeihung und Wiedergutmachung dienen.
    Es wird leben und zum Heil werden.
    Es wird zur Vergebung für die, die es vermenschlichten.
    Es wird als Liebe für die Lieblosen dienen.
    Es lebt zu Deiner Ehre, zur Heiligung und zum Zeugnis Deiner Kirche.
    Es wird die Seligkeit Deiner Gegenwart sein, die Sicherheit für die Verzweiflung.
    Es wird das Herz sein, das jedes Elend empfindet.
    Es wird die Gefühle Deiner Sehnsucht teilen, damit es fruchtbar wird in den Seelen.

    Dein Wort, das sich in mir kundtut, das eine einzige Bitte an meine Seele ist,
    das in der Hochzeitsstunde um mein Ja fleht, das Wort soll die Feier einer Vermählung
    und das Zeugnis sein, wie sehr ich Dich zu lieben wage.

    Sieh, o anbetungswürdiger Gott,
    sieh, heilige und allmächtige Liebe,
    sieh mein Vertrauen, das ich Dir gebe,
    sieh mein Elend, das ich Dir bekenne,
    sieh meine Schuld und meine Unfähigkeit,
    sieh meine Hingabe, damit auch die Welt erfährt, wie sehr ich Dich liebe.

    Getreu und im Vertrauen auf die Kraft Deines Geistes,
    bis zum Tode Dir ergeben, gründe ich im Gehorsam an Deinen Willen
    den Orden Communio in Christo, eine kontemplativ-aktive Gemeinschaft
    von Priestern, Schwestern und Laien, die gemäß Deinem Willen sich in
    äußerster Selbstlosigkeit den Nöten ihres Nächsten hingeben
    als Gemeinschaft in Christus, als Verwirklichung der Konzilsbeschlüsse
    und als Bestätigung Deines Wirkens in der Welt.

    Die Liebe, die ich in diesem Augenblick als Zeichen der Verbundenheit erfahre, die mir
     – so unwürdig wie ich bin – im Übermaß entgegenströmt
    und in einer grenzenlosen Dynamik so unverdient gegeben wird,
    sie ist der sicherste Beweis Deines Willens, vor dem ich niederknie in Ergebenheit.
    O Seligkeit, o heiliger, allmächtiger Gott, heute schenke ich Dir mein ganzes Leben,
    meinen Willen und meine Taten, zur Ehre Deines Namens und zur Einheit in der Welt.
    Lieber Gott, möge der Ruf, der an mich ergangen ist, der Deinen Willen zur Geburt machte,
    Früchte reifen lassen in allen Kontinenten, damit eine ganze Welt Dich bezeugen wird
    als den einen, heiligen und über alles liebenden Gott in drei Personen.

    Dir, o Gott, sei mit meinem Ja die alleinige Ehre gegeben bis in Ewigkeit."

  • Die Spiritualität

    Spiritualität und Grundgesetz der Communio in Christo sind das gelebte Evangelium mitten im Volk Gottes und in der aktuellen Gesellschaft als Nachfolge Jesu.
     

    Das ganze Leben Jesu

    Das ganze Leben Jesu von seiner Menschwerdung bis zu seiner Wiederkunft ist unverrückbarer Maßstab und Vorbild der Gründung von Mutter Marie Therese, vor allem in seiner grenzenlosen Liebe und völlig selbstlosen Hingabe.
     

    Das Kreuz und die Auferstehung Jesu als Mitte

    Die Berufung jedes Christen ist mit einem Auftrag verbunden: Das Kreuz und die Auferstehung Jesu in ihrer untrennbaren Einheit als Herzmitte der Communio in Christo und des Glaubens zentral ins eigene Leben einzupflanzen.
     

    Einheit von Gottesliebe und Nächstenliebe

    Der besondere Charakter der Communio in Christo ist in Übereinstimmung mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil die Einheit von Gottes- und Nächstenliebe. Die Nächstenliebe ist Grundgesetz der Kirche als Communio in Christo. Ihr Programm ist: Christus im Nächsten zu dienen.

    „‘Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm‘ (1 Joh 4,16). Gott aber gießt seine Liebe in unseren Herzen aus durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist (vgl. Röm 5,5). Daher ist die erste und notwendigste Gabe die Liebe, durch die wir Gott über alles und den Nächsten um Gottes willen lieben… Denn die Liebe als Band der Vollkommenheit und Fülle des Gesetzes (vgl. Kol 3,14; Röm 13,10) leitet und beseelt alle Mittel der Heiligung und führt sie zum Ziel. Daher ist die Liebe zu Gott wie zum Nächsten das Siegel des wahren Jüngers Christi.“ (Dogmatische Konstitution über die Kirche „Lumen Gentium“, 42)

    In der Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute „Gaudium et spes“, Abschnitt 24, ist zu lesen: „Daher ist die Liebe zu Gott und zum Nächsten das erste und größte Gebot. Von der Heiligen Schrift werden wir belehrt, dass die Liebe zu Gott nicht von der Liebe zum Nächsten getrennt werden kann: "... und wenn es ein anderes Gebot gibt, so ist es in diesem Wort einbegriffen: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst ... Demnach ist die Liebe die Fülle des Gesetzes" (Röm 13,9-10; 1 Joh 4,20).

    In diesem Sinn verpflichtet die Regel des Ordo Communionis in Christo seine Mitglieder auf die Liebe zum Nächsten, um Gott wirklich lieben zu können. Die Mitglieder führen ein kontemplativ-aktives Leben im Dienst der Nächstenliebe.


    Einheit in der Liebe

    „Was ich gegründet habe, ist die gelebte Liebe, bei der der Akzent nicht so sehr auf Beschauung oder auf Aktivität ruht, sondern auf der sich selbst wegschenkenden Liebe, die sich in Taten bezeugen muss. Sie ist die Stimme, die bittet: Ich habe Hunger, ich bin krank, ich erleide Unrecht, ich weiß nicht mehr, wohin. Ich höre es immer wieder: Das Einzige, was zählt, ist die Liebe.“ (Mutter Marie Therese)
     

    Das normale Leben eines Christen

    Die Mitglieder der Communio in Christo leben das normale Leben eines Christen. Ihr Weg ist kein besonderer und elitärer Weg, sondern ein Weg für alle, weil er der Weg Jesu ist, das gelebte Evangelium mitten im Volk, die gelebte Liebe, das gelebte Zweite Vatikanische Konzil. Zu diesem Leben sind alle Christen berufen. Darum gehen alle ihren Weg in Weggemeinschaft mit den anderen Christen in den verschiedenen Gemeinschaften, Pfarreien und Verbänden und Konfessionen.

  • Die Leitung

    Der Generalsuperior
    Die Leitung Communio in Christo liegt in der Hand eines Generalsuperiors. 1985 hat Mutter Marie Therese diese Verantwortung Generalsuperior Karl-Heinz Haus auf Lebenszeit übertragen. Er lenkt und koordiniert sämtliche in- und ausländische Engagements der Communio in Christo sowie deren karitative und theologische Ausrichtung. Dem Generalsuperior zur Seite stehen das Kapitel, ein internationaler und ein wissenschaftlicher Rat.
    Wohnsitz des Generalsuperiors ist – von der Gründerin festgesetzt – das Mutterhaus in Mechernich.

    Der stellvertretende Generalsuperior
    Der Satzung des Ordo Communionis in Christo entsprechend haben alle seine Mitglieder einen Stellvertreter des Generalsuperiors gewählt. Es wurde am 9. August 2019 der aus Kerala stammende Fr. Jaison Thazhathil mit einer Amtszeit von fünf Jahren.
    Wohnsitz des stellvertretenden Generalsuperiors ist das Mutterhaus in Mechernich.

    Das Kapitel
    Das Kapitel nimmt an allen Entscheidungen über wesentliche Fragen, die die Communio in Christo betreffen, teil. Vorsitzender ist immer der Generalsuperior. Ihm zur Seite stehen Theologen und Laienfachleute. Sie haben jeweils einen qualifizierten Vertreter. Das Gremium stellt die Brücke zwischen den verschiedenen Unterorganisationen dar und steuert zu deren Lenkung seinen theologischen, betriebswirtschaftlichen und juristischen Sachverstand bei. In diesem Sinne wird das Kapitel auch für die zwei gemeinnützigen Vereine, den Communio in Christo e. V. und den Sozialwerk Communio in Christo e. V., tätig. Sitz des Kapitels ist das Mutterhaus in Mechernich.

    Sekretariat des Generalsuperiors
    Im Sekretariat laufen die Fäden der nationalen und internationalen Kontakte zusammen. Briefe aus verschiedensten Ländern werden übersetzt und beantwortet.

    Anschrift:
    Communio in Christo e.V.
    Sekretariat
    Herr Tilj Puthenveettil
    Bruchgasse 14
    53894 Mechernich

    Tel.: +49 2443 9814-823
    Fax: +49 2443 9814-824
    E-Mail: info@communio.nrw

  • Das Mutterhaus

    Der Sitz der Kommunität und der Leitung der Communio in Christo ist in der Bruchgasse14 in Mechernich. Im Mutterhaus lebt die von Mutter Marie Therese gegründete erste Kommunität von Priestern, Ordensleuten, Schwestern und Laien. Hier befinden sich auch das Erinnerungszimmer von Mutter Marie Therese, das Sekretariat, die Kapellen und die Bibliothek.
     
    Unmittelbar verbunden mit dem Mutterhaus sind die Langzeitpflegeinrichtung „Communio in Christo“ für Schwerstpflegebedürftige und das Hospiz „Stella Maris“. Eng verbunden mit dem Mutterhaus ist die Senioreneinrichtung „Haus Effata“ in Blankenheim.

    Im baulichen Zusammenhang mit den Pflegeeinrichtungen in Mechernich befindet sich eine frei zugängliche Kapelle, die als Andachts- und Rückzugsraum für Patienten und Angehörige entworfen wurde. Sie enthält eine moderne Pietà-Skulptur und verbindet einen spirituellen Raum mit hochaktueller Baukunst. Der Entwurf der 2015 fertig gestellten Kapelle stammt vom Architektenbüro Kaspar Kraemer, die Pietà von Maria J. Fernandez. Skulptur und Kapelle sind vollständig aus Spendenmitteln finanziert.