Der Ordo Communionis in Christo

Die „Communio in Christo“ wurde von Mutter Marie Therese als „Orden des Zweiten Vatikanischen Konzils“ gegründet. Dabei ist „Orden“ nicht kirchenrechtlich zu verstehen. Mutter Marie Therese gab dem Begriff „Orden“ eine weitere, neue Bedeutung: „Was ich gegründet habe“, sagte Mutter Marie Therese, „ist die Bestätigung der Nachfolge Christi heute“.

Was Nachfolge Christi sein sollte, legte sie wiederum im Motto der Communio fest: „Caritas est Vivere in Deo“ („Nächstenliebe ist Leben in Gott“). Oder, um es mit Papst Franziskus zu sagen: „Die Religion dieses Konzils ist die Nächstenliebe“.

Die Gründerin schreibt in ihrer Ordensregel (S. 205/206): „Ein Gründer empfängt die Liebe in seine Hand, um sie auszuteilen.“ Und: „Im Zweiten Vatikanischen Konzil hat er seinen Auftrag gefunden…. Er will der Liebe dieses Konzils Leben schenken.“  Das Konzil sei nicht verwirklicht worden, weil es bei Worten geblieben sei – statt in konkreten Taten zu handeln.

Ein Weg für alle

Mutter Marie Therese legt ihr geistliches und vom Geist inspiriertes Vermächtnis in dichtester Form und bis in den Wortlaut mit dem Konzilsdekret für die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens dar: Sie hat in ihrem außerordentlichen Gründungscharisma „auf eine göttliche Bitte“ hin den Auftrag, „das Zweite Vatikanische Konzil als Orden zu bezeugen.“

So gründet sie am 8. Dezember 1984 die „Communio in Christo“ („Gemeinschaft in Christus“) als „Weg für alle“, der unter anderem auch die bereits existierenden Orden, Gemeinschaften und Bewegungen der Kirche einschließt: „In der »Communio in Christo« sollen alle Bewegungen insgesamt ihren Platz haben und in der Einheit der Liebe ein großes Konzil verwirklichen, das der Kirche ein neues Denken und Handeln darlegt.“ (Aus: Mutter Marie Therese, Geleitworte, Paderborn 2004, S. 80f.)

Die drei Bilder des Konzils für die Einheit der Kirche „Volk Gottes“, „Leib Christi“ und „Tempel des Heiligen Geistes“ fasste Mutter Marie Therese zusammen in dem Begriff „Communio in Christo“. Das war laut Generalsuperior Karl-Heinz Haus „der entscheidende Durchbruch, das Eingreifen Gottes“. Es ist festzuhalten, dass Mutter Marie Therese am 8. Dezember 1984 die „Gemeinschaft in Christus“ (Communio in Christo) gründete, lange bevor die Außerordentliche Bischofssynode 1985 in Rom den Begriff „Communio-Theologie“ für das Zweite Vatikanische Konzil fand.

Zu der von Christus ins Leben gerufenen Kirche sind laut Mutter Marie Thereses alle Menschen von Gott eingeladen – und zwar ganz im Sinne des Konzils auch die Angehörigen anderer Konfessionen und Religionen. Diese Einheit ebnen keine Gesetze und Verordnungen, sondern allein gelebte Gottes- und Nächstenliebe.

Die „Communio in Christo“ ist das große Zeichen unserer Zeit: „Sie ist die Erneuerung der Kirche. Wir leben in der Endzeit, in der Gottes Liebe besonders danach brennt, seine Kinder an sein Herz zu drücken. Ihre Sendung – Gemeinschaft mit Christus – ist die Verkündigung seines Reiches, in das wir hineingehen werden, wenn wir seinem Willen folgen und mit bauen an dem Reich seines Friedens.“ (Aus: Mutter Marie Therese, Geleitworte, Paderborn 2004, S. 82)

Offizieller Name

Der offizielle Name lautet „Ordo Communionis in Christo“. Kirchenrechtlich gesehen ist sie eine „consociatio privata” nach CIC can. 321ff. Die Anerkennung als neue Form des geweihten Lebens nach CIC can. 605 bleibt das Ziel. Zivilrechtlich existiert die Communio in Christo in der Form von Vereinen und Gesellschaften (vgl. hierzu „Struktur der Communio in Christo“). Sie strebt ihre Anerkennung als Form des geistlichen Lebens zur Hilfe für den Papst und die Weltkirche an gemäß Sendung und außerordentlichem Gründungscharisma Mutter Marie Thereses.

Mehr zum Thema: Der Heilige Geist, das Konzil und die Gemeinschaft in Christus