Mechernich – Zwei Dinge gelte es zu feiern, eröffnete Pfarrer Patrick Mwanguhya am Hochfest Mariä Himmelfahrt in der Hauskapelle der Communio in Christo an der Mechernicher Bruchgasse den Gläubigen: „Einmal die Aufnahme Mariens in den Himmel mit Leib und Seele und den Tag des ersten Gelübdes von Mutter Marie Therese vor der Stella Maris in Maastricht im Alter von 19 Jahren. Das war heute vor 78 Jahren.“
Father Patrick segnete mit Generalsuperior Pfarrer Jaison Thazhathil an seiner Seite zur Feier des Tages über 30 Krautwische, eine eintausendeinhundert Jahre alte Sakramentalie der katholischen Kirche. Typische Kräuter in dem heilwirksamen Strauß, der zur Segnung in die Kirchen gebracht wird, sind neben Alant und Kamille auch Echtes Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe, Königskerze, Thymian, Baldrian, Eisenkraut und die verschiedenen Getreidesorten.
Der Tee aus diesen geweihten Kräutern soll besonders heilsam sein. Krankem Vieh wurden früher geweihte Kräuter ins Futter gemischt oder man warf zum Schutz vor Blitzschlag beim Gewitter Kräuter aus dem Busch ins offene Feuer. Bei Neubauten wurden Kräuter aus dem rheinisch „Krockwösch“ genannten Strauß unter die Türschwelle gelegt.
Verbunden war die Messfeier mit dem Gedenken an das Keuschheitsgelübde und die Lebensweihe von Mutter Marie Therese am 15. August 1946 vor dem Gnadenbild der Muttergottes „Stern des Meeres“ in der Basilika in Maastricht zur Heiligung aller in der Kirche, vor allem der Priester. Den Gottesdienst und die Kräutersegnung zelebrierte Father Patrick Mwanguhya in Konzelebration mit Generalsuperior Jaison Thazhathil unter Assistenz von Diakon Manfred Lang.
„Frauen gaben Gott ihr Jawort“
„Sowohl ihr erstes Gelübde als auch die Gründung des Ordo am Tag der unbefleckten Empfängnis 1984 fanden an Marienfesten statt“, so Father Patrick: „So wie die Gottesmutter auf die Botschaft des Engels hin Gott ihr Jawort gegeben hat, so hat auch Mutter Marie Therese in grenzenlosem Vertrauen Gott ihr Jawort gegeben, ohne zu wissen, wohin Gott sie führen wird.“
Heute sei klar, dass dieses erste Gelübde Mutter Marie Therese konsequent zur Gründung eines Ordens geführt habe, des Ordo Communionis in Christo als Bestätigung des Zweiten Vatikanischen Konzils und spiritueller Weg für alle Menschen.
Mutter Marie Therese habe am 15. August 1946 Gott ihr Leben angeboten für die Heiligung der Priester und das Heil der Menschheit. Mwanguhya: „Ein ganz ungewöhnliches Versprechen für eine 19-jährige junge Frau. Mutter Marie Therese hat an diesem Versprechen festgehalten bis zu ihrem Tod im Jahre 1994.“
Sie habe bezeugt: „Seit meiner Kindheit habe ich die Anwesenheit Gottes wirklich erfahren. Das, was ich nicht so richtig zu deuten wusste, nannte ich »Gespräch«. Seit meinem fünften Lebensjahr spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, die ich so wirklich wahrnahm, dass ich ab dem 6./7. Lebensjahr des Öfteren sagte: »Mein Jesus, Barmherzigkeit!« Ich wusste direkt, dass es Christus war und fand es normal. Ich sprach mit keinem darüber, weil ich dachte, dass das jeder habe.“
pp/Agentur ProfiPress